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für historische Wehrtechnik


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50 Jahre Bundeswehr

Sonderausstellung im Juli 2005 im Kreiswehrersatzamt Nürnberg

Anfang 2005 wurde unser Museum vom Verbindungskommando der Bundeswehr und dem Leiters des Kreiswehrersatzamtes (KWEA) in Nürnberg gebeten, in Zusammenarbeit mit einem militärhistorischen Museum in Nürnberg eine gemeinsame Ausstellung mit technischem Gerät auszustatten.
Darüber hinaus sollten wir Unterstützung für eine im Kreiswehrersatzamt untergebrachte technische Dienststelle der Bundeswehr leisten.

Mitten in die Planungen kündigte uns das andere Museum ohne Angabe von Gründen die Zusammenarbeit auf, so dass wir in der uns neu zugewiesenen Etage eine Großvitrine frei und ohne Einschränkungen mit Waffen und technischem Gerät aus der Anfangszeit der Bundeswehr gestalten konnten.

Die Bilder zeigen unsere in die zwei Hauptblöcke Bewaffnung und Nachrichtentechnik der Bundeswehr in den ersten Jahren ihres Bestehens unterteilte Ausstellung.

Museum
für historische Wehrtechnik e.V.
Heinrich-Diehl-Straße
90552 Röthenbach/P.

Oben:
Eingang des Kreiswehrersatzamts Nürnberg mit unserem Transparent zur Sonderausstellung an den oberen Fenstern.
Links:
Amerikanische Waffen aus der Erstausstattung der Bundeswehr.
Unten:
Nachrichtengeräte

Die Nachrichtentechnik spiegelt ebenfalls die Übergänge von BGS- und US-Gerät zur frühen Bundeswehrausstattung wider.

Fazit der Ausstellung für uns:
fast 500 EUR Materialkosten,
ca. 70 Stunden Arbeit für
sechs ehrenamtliche Mitarbeiter,
ca. 250 km eigenfinanzierte Fahrtstrecke und
ein mündliches Lob des damaligen Leiters des Kreiswehrersatzamtes für die Professionalität unserer Ausstellung.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass eine große Nürnberger Tageszeitung einen vom Geist der Objektivität nicht übermäßig infizierten Berichterstatter vorbeigeschickt hatte, der seinen Beitrag über die zweitägigen Bemühungen von zahlreichen staatstragenden Organisationen und über einhundert freiwilligen Helfern mit der polemischen Überschrift „Militär feiert Abschied“ einleitete. Offensichtlich hatte ihn die Vielfalt des Gebotenen so stark verwirrt, dass er sich bei der Abfassung seines Berichtes hauptsächlich nur noch an die Zurschaustellung von Maschinengewehren und an den „Aufnäher des berüchtigten Geschwaders Immelmann“ erinnerte, das „ab 1944 von Hans-Ulrich Rudel geleitet wurde“.

Er hatte offensichtlich u.a. übersehen, dass hier verschiedene Aussteller am Werk waren - z.B. eine technische Behörde, die auch von dem oben erwähnten Museum kurzerhand ausquartiert worden war und, getrennt von uns, neben frühen Stempeln, Dienstanweisungen (z.B. für das FN-Gewehr vom August 1957), technischen Lieferbedingungen ab 1955 und Verteidigungsgerätenormen auch Musterstücke der Industrie - sogenannte Ausfall- oder Siegelmuster gezeigt hatte.

So z.B. eine Bergmütze vom November 1957 oder ein Konvolut über die neuen Kragenspiegel im “Wehrmachtsstil“ vom Dezember 1956 mit Originaleinführungs-
genehmigung vom Januar 1957 und einer dazu gehörenden gesiegelten Mustertafel.
Gleich links daneben lag das “verwerfliche” Ärmelband mit dem gestickten Schriftzug „Geschwader Immelmann“, mit Bundesluftwaffenadler und einem mit Plombenschnur daran befestigten Zettel mit der Aufschrift „Anhaltsmuster für Ärmelband, handgestickt, für Luftw. Geschw. Immelmann, zur VTL 8455-080, Koblenz, Dezember 1969“.

Der hier eindeutig falsche Bericht des Reporters blieb ohne Konsequenzen.
Wir wurden leider erst hinterher informiert, erhielten aber die beruhigende Versicherung, dass eine Richtigstellung aus “berufenem Munde” veranlasst worden sei. Umso überraschter waren wir über das, was wenig später in der Zeitung als “Korrektur” zu lesen war:

Die schlampige Recherche wurde also nur mit fadenscheinigen Gründen “dementiert”, als ob es sich hier um einen „Schwarzen Peter“ gehandelt hätte. Das Argument mit den angeblich “neben dem Exponat ausgelegten Schriften” ist gelogen und durch Fotos und Aussagen widerlegbar.

In der Zwischenzeit hatte das Blatt jedoch bereits jede Menge neuer Säue durchs Dorf getrieben, so dass sich weiterer Aufwand unsererseits nicht mehr gelohnt hätte.

Verwunderlich ist allerdings, dass die offiziellen Vertreter der Bundeswehr in Nürnberg offensichtlich keine klärenden Stellungnahmen abgegeben hatten.

Dann müssen wir das wohl selbst übernehmen:

Das Aufklärungsgeschwader 51 (AG 51) der Bundesluftwaffe wurde am 7.7.1959 in Erding aufgestellt und anschließend nach Manching verlegt. In einer Feierstunde am 24.4.1961 wurde dem Geschwader der Traditionsname „Immelmann“ verliehen und zwar durch Ausgabe eines Ärmelbandes an die Angehörigen des Geschwaders durch den damaligen Inspekteur der Luftwaffe Steinhoff. Die Verleihung erfolgte ausdrücklich rückwirkend zum 21.4.1961 zum 43. Todestag von Manfred von Richthofen. Zu dem im Internet leicht zu findenen Originaltext seiner Rede (www.bundeswehr.de) findet sich auch ein Begleitwort von Major Dr. Heiner Möllers, der u.a. schrieb: „Der Traditionsname eines Geschwaders steht heute quasi für den besonderen Geist der in diesem Verband in langen Jahren gewachsen ist und heute als Qualitätsmerkmal schlechthin begriffen wird. Der Namensgeber selbst tritt in Bezug auf seine heutige Bedeutung eher in den Hintergrund.“
Das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ wurde nach wechselnden Standorten im Jahre 1993 in Bremgarten außer Dienst gestellt. Am 1.1.1994 lebte das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ wieder auf, diesmal in Jagel. Es trägt heute noch den Traditionsnamen „Immelmann“ und ist stolz auf den Namensgeber, den Jagdflieger Max Immelmann (1890 - 1916)! Näheres wäre unter
www.luftwaffe.de und www.ag51i.de im Internet mühelos zu erfahren gewesen.

Übrigens: es sind Maschinen des Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“, die seit 2007 im Süden Afghanistans zur Aufklärung eingesetzt sind.

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